securPharm

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Es kommt extrem selten vor, dass Medikamente, die von Kriminellen gefälscht wurden, in den legalen Arzneimittelvertrieb eingeschleust wurden. Zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen schützen die Patienten vor Fälschungen. Zukünftig wird die legale Lieferkette aber noch sicherer, wenn verschreibungspflichtige Medikamente direkt vor der Abgabe an den Patienten erneut auf Echtheit gecheckt werden müssen. Dafür haben Hersteller, Großhändler und Apotheker die Organisation securPharm gegründet.

Um die legale Lieferkette noch besser abzuschirmen, wird derzeit EU-weit ein IT-basiertes Schutzsystem aufgebaut. Den deutschen Teil dieses Systems errichtet securPharm, ein Zusammenschluss von Verbänden der Pharmaindustrie (BPI, BAH, vfa), der Pharmagroßhändler (PHAGRO) und der Apotheker (ABDA).

Grundlage für securPharm ist die 2011 verabschiedete EU-Fälschungsrichtlinie, die vorschreibt, dass jede Packung ab 2017 Sicherheitsmerkmale tragen muss, mit denen auf Echtheit geprüft werden kann.

Beim securPharm-System machen Arzneimittelhersteller jede Packung zu einem Unikat, indem sie einen quadratischen Data Matrix Code aufdrucken, der eine individuelle Nummer (randomisierte Seriennummer) enthält. Alle vergebenen Nummern speichern sie in einer gemeinsamen Hersteller-Datenbank. Später, in der Apotheke, wird der Code jeder Packung direkt vor der Abgabe an den Patienten verifiziert, das heißt gescannt und in der Hersteller-Datenbank abgefragt. Weiterhin besitzen die Packungen einen Erstöffnungsschutz, damit erkennbar ist, ob die Verpackung noch unversehrt ist. Dieses System wurde in einer Pilotphase von Herstellern, Großhändlern und Apothekern bereits erfolgreich getestet.

Ab dem 9. Februar 2019 dürfen nur noch Packungen verschreibungspflichtiger Medikamente neu auf den Markt gebracht werden, die die vorgeschriebenen zusätzlichen Sicherheitsmerkmale aufweisen. Alle bis dahin bereits für den Vertrieb freigegebenen Arzneimittelpackungen dürfen bis zum Ablauf des Verfalldatums weiter an den Patienten abgegeben werden.

Der sogenannte „EU-Hub“ (ein IT-System) verbindet securPharm mit den nationalen Sicherheitssystemen von 26 EU-Mitgliedsstaaten sowie Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein. Bis 2025 sollen auch die Systeme von Griechenland und Italien an den EU-Hub angeschlossen sein.

Weitere Informationen:

Faktenblatt: Sicherung der legalen Lieferkette durch securPharm e.V.

Faktenblatt: Arzneimittelfälschungen

Mehr Infos zu den Kontrollen der Herstellung und des Vertriebes von Arzneimitteln gibt es hier.

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