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Organtransplantation: Erfolg dank Immunsuppressiva

Vor gut 60 Jahren spendete in Boston, Massachusetts, ein Bruder seinem eineiigen Zwilling eine Niere. Es war die erste erfolgreiche Organtransplantation bei einer Le-bendspende. Aufgrund des identischen Gewebes der Geschwister nahm der Körper des Empfängers die Niere seines Bruders an wie seine eigene. Durch diesen Erfolg verfes-tigte sich die Erkenntnis, dass bei unterschiedlichen Gewebemerkmalen das Immunsys-tem ein gespendetes Organ als körperfremden Eindringling bekämpft. In der Folge ent-wickelten Forscher spezielle Arzneimittel, die das Immunsystem gezielt unterdrücken – und so die Annahme von fremden Organen ermöglichen: Die Immunsuppressiva.

Ein gut funktionierendes Immunsystem wehrt Fremdkörper ab und hält uns gesund. Bei einer Organtransplantation muss allerdings genau dieser Mechanismus ausgetrickst werden. Das erreichen die Mediziner durch die gezielte Therapie mit „immun-unterdrückenden“ Arzneimitteln (Immunsuppresiva). Wie aber stellen die Ärzte sicher, dass das Immunsystem trotzdem wie gewohnt gegen Erreger und Infektionen arbeiten kann? Durch Überwachung und maßgeschneiderte Behandlung. In der Zeit nach der Transplantation wird die Funktionstüchtigkeit des neuen Organs engmaschig kontrolliert und die Dosis der Immunsuppressiva entsprechend eingestellt. Dies geschieht zunächst intravenös und, sobald es der Zustand des Patienten erlaubt, durch verschiedene Darreichungsformen wie Kapseln, Tabletten oder Säfte. Heute haben Organtransplantationen in Deutschland sehr hohe Erfolgsraten. So funktionieren beispielsweise ein Jahr nach dem Eingriff 90 Prozent der transplantierten Nieren und 80 Prozent der transplantierten Herzen. Ohne die therapeutische Versorgung mit Immunsuppressiva wären Organtransplantationen nicht möglich. Gut, dass es sie gibt! Hinweis: Die Verwendung des Fotos ist unter der Quellenangabe Shutterstock / David Tadevosian und in Verbindung mit der Pressemeldung honorarfrei. Ihr Ansprechpartner: Julia Richter, Tel. 030 27909-131, jrichter@bpi.de