Festbeträge
Festbeträge sind ein Instrument der Preisregulierung in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Dabei werden Höchstpreise festgelegt, die für bestimmte Arzneimittelgruppen erstattet werden. Ist der Preis eines verschriebenen Arzneimittels höher, dann muss der Patient entweder die Mehrkosten aus eigener Tasche übernehmen (Zuzahlung) oder er bekommt in der Apotheke ein anderes, therapeutisch gleichwertiges Medikament ohne Zuzahlung.
Arzneimittel in Festbetragsgruppen machen etwa 80 Prozent der ärztlichen Verordnungen und 40 Prozent der Umsätze im GKV-Markt aus. Festbeträge für Arzneimittel haben allerdings nicht nur Auswirkungen auf den Preis, sondern auch auf das Therapieangebot für Patienten. Nämlich dann, wenn Festbeträge so niedrig sind, dass Arzneimittel vom Markt genommen werden müssen, weil sie nicht mehr zu wettbewerbsfähigen Konditionen angeboten werden können. Gerade bei bekannten Wirkstoffen wirken mehrere Preisregulierungsinstrumente gleichzeitig (Rabattverträge, Preismoratorium) und verstärken den Kostendruck. Um ein breites Therapieangebot bei den meist langbewährten Wirkstoffen zu erhalten, ist es daher wichtig, dass bei Festbeträgen mit Augenmaß reguliert wird.
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04.07.2022 | Pressemeldung
GKV-Finanzstabilisierungsgesetz: Aus der Pandemie nichts gelernt! Immer neue Kürzungen bei den Arzneimitteln gefährden akut Versorgung und Pharmastandort
„Der Bundesgesundheitsminister setzt mit seinen Kürzungen im Arzneimittelbereich den Pharmastandort Deutschland und Europa nachhaltig aufs Spiel und gefährdet die Versorgung der Menschen in Deutschland”, sagt der BPI-Vorsitzende Dr. Hans-Georg Feldmeier anlässlich des Gesetzesentwurfes zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Geplant sind darin Maßnahmen wie die radikale Kürzung über alle patentgeschützten Arzneimittel hinweg, das weitere Einfrieren der Preise seit nunmehr über zwölf Jahren (Preismoratorium) und die Rückwirkung des Erstattungsbetrags im AMNOG-Prozess ab dem siebten Monat. Auch bei der Erstattung für Arzneimittel gegen seltene Krankheiten soll es starke Einschnitte geben. -
15.03.2022 | Pressemeldung
GKV-Finanzierungsgesetz: Maßnahmen gefährden kritische Infrastruktur! Versorgungsrisiken drohen akut!
Heute wurde der Entwurf eines GKV-Finanzierungsgesetzes bekannt. Die darin geplanten Kostendämpfungsmaßnahmen im Arzneimittelbereich kommen aus Sicht des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) zur absoluten Unzeit: „Gerade in der aktuellen Situation, in der wir es mit massiven Lieferschwierigkeiten zu tun haben, dringend auf die Entwicklung von neuen Medikamenten angewiesen sind und zusätzlich noch die Versorgungsschwierigkeiten durch den Ukrainekrieg haben, ist jede weitere Belastung nicht zu verantworten!“ sagt der BPI-Vorsitzende Dr. Hans Georg Feldmeier. -
14.02.2022 | Pressemeldung
G-BA setzt Versorgung mit Blutplasmaprodukten aufs Spiel
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) setzt mit der geplanten Einführung einer Festbetragsgruppe für bestimmte Blutplasmaprodukte die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit lebenswichtigen Arzneimitteln aufs Spiel. „Die kontinuierliche Versorgung mit Blutplasmaprodukten ist bereits jetzt problematisch“, sagt Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI). „Statt weiterer Hürden, brauchen wir weniger Regulierung bei dieser speziellen Produktgruppe. Andernfalls steuern wir in einen selbstverschuldeten Versorgungsengpass.“ -
21.01.2020 | Pressemeldung
Lieferproblem Heparin: Festbetragsabsenkung ist kontraproduktiv
Mit Blick auf die aktuell bestehenden globalen Lieferengpässe beim Blutgerinnungshemmer Heparin aufgrund der afrikanischen Schweinepest sagt BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen: „Dass die Heparinproduktion insbesondere in China stockt, hat auch Auswirkungen auf die Situation in Deutschland und Europa. Die europäischen Quellen können den Engpass nur schwerlich abfedern. Und während die Rohstoffpreise steigen, bereitet der G-BA in Deutschland eine Absenkung der Festbeträge im Heparinsegment vor.“ -
15.09.2017 | Pressemeldung
Festbeträge: Der Mehrwert für den Patienten muss in der Gesundheitsversorgung honoriert werden
Mit Unverständnis reagiert der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) auf die Behauptung des Gemeinsamen Bundesauschuss (G-BA), das Regulierungsinstrument der Festbetragsgruppen habe keinen Einfluss auf die Versorgungsqualität. -
08.09.2017 | Pressemeldung
Gute Nachricht für Arzneimittel-Versorgung: GKV weiter im Aufschwung, Spielraum für überfällige Reformen
Mit einem Überschuss von rund 1,41 Milliarden Euro im ersten Halbjahr dieses Jahres füllen sich die Finanzreserven der Krankenkassen weiter auf bis jetzt komfortable 17,5 Milliarden Euro. Dazu kommen noch rund sechs Milliarden Euro Reserve im Gesundheitsfonds. -
15.05.2017 | Pressemeldung
AMVSG verschlimmbessert Versorgungsprobleme
Das Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz (AMVSG) ist in Kraft. „Damit wird die Reihe der Spargesetze der letzten Jahre fortgesetzt“, so Dr. Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI). „Mit dem Gesetz wird durch Einschnitte an der falschen Stelle und Verschärfungen des Preiswettbewerbs die Versorgung verschlimmbessert statt gestärkt.“