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Apothekenstärkungsgesetz im Bundesrat: Nachhaltige Versorgung in Deutschland sichern

Der Bundesrat beschäftigt sich heute mit dem Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheke. Zwei wichtige Versorgungsthemen stehen dabei auf der Agenda: die Rabattverträge und der einheitliche Abgabepreis bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Dazu sagt Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) e.V.:

Für eine dauerhaft optimale Patientenversorgung müssen wir die Arzneimittelliefersicherheit stärken. Dazu gehört, die Rabattverträge neu zu gestalten, wie es auch der Gesundheitsausschuss des Bundesrates empfiehlt. Wir könnten das Risiko für Lieferengpässe nämlich deutlich reduzieren, wenn es grundsätzlich erst Ausschreibungen gibt, wenn mindestens vier Anbieter im Markt sind und die Krankenkasse an mindestens drei Anbieter Zuschläge erteilen müssen, von denen mindestens einer den Standort seiner Produktion in der EU nachweisen muss. Das würde unsere Arzneimittelversorgung in Deutschland nachhaltig stärken. Außerdem ist es aus versorgungs- und sozialpolitischer Sicht von zentraler Bedeutung, den einheitlichen Abgabepreis bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu erhalten. So stellen wir einheitliche Lebensbedingungen in ganz Deutschland sicher. Wir vermeiden, dass Patienten je nach Region unterschiedlich hohe Zuzahlungen leisten müssen und verhindern zum anderen, dass Kassen durch regional unterschiedliche Nachfrage oder Risikostrukturen der Versicherten belastet werden. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage dagegen würde Arzneimittelpreise regional differenzieren. Das können wir im Interesse der Patienten nicht wollen. Wenn die Apothekerspanne zum Gegenstand von Rabattschlachten wird, würden Beratungskompetenz und wohnortnahe Versorgung der Schnäppchenjagd geopfert. Untragbar wäre es, wenn Patienten im Krankheitsfall zu Preisvergleichen und längeren Wegen zu einer günstigeren Apotheke gezwungen würden. Deshalb müssen wir die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln in der Vor-Ort-Apotheke stärken. Ganz wesentlich dabei ist, die Gleichpreisigkeit nachhaltig rechtlich abzusichern, und die Rabattverträge zukunftsfest zu machen.“ Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) vertritt das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Rund 270 Unternehmen haben sich im BPI zusammengeschlossen. Kontakt: Andreas Aumann (Kommissar. Pressesprecher), Tel. 030 27909-123, aaumann@bpi.de