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Forschung: Wer beauftragt, gehört gefördert

Das Bundeskabinett hat heute das Gesetz zur steuerlichen F&E-Förderung beschlossen. Dazu sagt Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) e.V.: „Steuerliche Forschungsförderung und Projektförderung stärken die Innovationskraft der hierzulande vor allem mittelständisch geprägten Pharmaindustrie. Der Gesetzgeber hat allerdings versäumt zu regeln, dass diese Absetzbarkeit auch beim Auftraggeber erfolgen muss.“

Das Gesetz sieht vor, dass die Bundesregierung ab 2020 eine steuerliche F&E-Förderung für alle Unternehmen einführt. Für den BPI ein richtiges Signal, das aber nicht weit genug geht. „Die pharmazeutische Industrie leistet ihren Beitrag zum Ziel, die Forschungsintensität in Deutschland bis 2025 auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Damit das so bleibt, braucht sie die wirtschaftliche Grundlage, um auch weiterhin in F&E zu investieren“, betont Dr. Kai Joachimsen. Ein vom Frauenhofer-Institut für den BDI erhobener Vergleich der Innovationskraft von 34 Staaten zeigt, dass Deutschland 2012 noch unter den Top-Drei-Standorten war und 2018 nur noch auf Platz neun liegt. China hat sich in derselben Zeit von Platz 24 an die Spitze gearbeitet. Joachimsen: „Ohne Rückenwind wird der Industrie irgendwann die Luft im globalen und aggressiven Wettbewerb ausgehen. Von einer Innovations-Förderung müssen daher sinnvollerweise alle Unternehmen profitieren, unabhängig von ihrer Größe. Auch wenn das Gesetz das berücksichtigt, bleibt das dafür vorgesehene Volumen von lediglich maximal zwei Millionen Euro pro Unternehmen – und davon 25 Prozent zurzeit 500.000 Euro je Unternehmen absetzbare Personalkosten in F&E – weit hinter den Erwartungen zurück. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Betrag nach oben korrigiert wird, sobald eine aussagekräftige Evaluierung der Fördermaßnahmen vorliegt.“ Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) vertritt das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Rund 270 Unternehmen haben sich im BPI zusammengeschlossen. Kontakt: Julia Richter (Pressesprecherin), Tel. 030 27909-131, jrichter@bpi.de