Das Interview entstammt der Ausgabe 01/19 des BPI-Pharmareports.
Pharmareport: Wie wirken Sie an einem Arzneimittel mit?
Steffen Weber: In der Extraktionsabteilung geht es von der Pflanze bis zum trockenen Extrakt. Danach geht es in die Tablettierung, wo das fertige Arzneimittel entsteht. Vereinfacht gesagt, betreibe ich eine riesige Kaffeemaschine. Die Pflanzenteile werden mit Lösemittel vermischt, wodurch die Extraktion stattfindet – natürlich im großen Stil und nicht im Labor. Vieles ist bei uns automatisiert. Ich prüfe hauptsächlich, dass die Temperatur und der Druck stimmen. Wird es zu heiß, gehen die Wirkstoffe kaputt. In so einem Notfall greife ich ein. Zudem ziehe ich Proben, die im Labor analysiert werden, so dass die Qualität gleichbleibend ist.
Was verschlägt einen jungen Mann in die Pharmaindustrie?
Ich habe während der Schule ein Praktikum als Chemikant gemacht. Das hat mir viel Spaß gemacht, und das ist heute auch mein Berufsbild. Phyto hat den Vorteil, dass ich kaum mit gefährlichen Stoffen hantiere. Außerdem kannte ich einige Produkte aus meiner Kindheit und wusste, dass sie gut wirken. Ich finde es außerdem gut, bei einem Familienunternehmen in meiner Heimat zu arbeiten.
Haben Sie auch privat einen grünen Daumen?
Ich habe viele Bonsais und ungefähr 45 Vogelspinnen. Die Terrarien sind mit vielen Pflanzen ausgestattet und …
Moment, bitte: 45 Vogelspinnen?!
Ungefähr 45, ja. Ich bin seit Kindesbeinen begeistert von Reptilien und Schlangen. Mittlerweile hab ich nur noch eine Schlange und die Vogelspinnen. Es ist faszinierend, dass sie alle anders aussehen und aus allen möglichen Regionen kommen. Manche sind einfach nur schwarz, andere leuchten türkis, rot oder blau. Dazu muss man wissen: Sie sind zwar alle giftig, aber für Menschen meist ungefährlich.