5 Kernforderungen

5 Kernforderungen für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung

Der BPI hat in seinem Positionspapier zur Wahl Lösungsvorschläge für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung formuliert und seine gesundheitspolitischen Positionen zusammengefasst.

Mit seinen Vorschlägen will der BPI das Gesundheitswesen patientenorientiert weiterentwickeln und sicherstellen, dass Patienten die für sie notwendigen Medikamente und Therapien erhalten. Die pharmazeutische Industrie ist Teil der Versorgung und beteiligt sich intensiv an der gesundheitspolitischen Reformdiskussion. Im konstruktiven Dialog setzt sich der BPI für die Sicherung der Vielfalt qualitätsorientierter Arzneimittel aller Therapierichtungen ein.

Alle Gesundheitsakteure müssen zum Nutzen der Patienten arbeiten. Mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) meinte der Gesetzgeber, dafür einen Mechanismus gefunden zu haben. Es sollte Patienten den raschen Zugang zu Innovationen und den besten und wirksamsten Arzneimitteln zu wirtschaftlichen Preisen garantieren. Die Prozesse im Gesundheitswesen müssen endlich genutzt werden, wofür sie konzipiert worden sind. Wir fordern eine Rückkehr von einer primär kostengetriebenen Versorgung zu einer auf den Patienten zentrierten Versorgung. Hierzu muss vor allem die frühe Zusatznutzenbewertung wieder auf ihr eigentliches Ziel zurückgeführt werden: Sie ist die Basis der Preisverhandlung, soll aber die patientenindividuelle Verordnungsfähigkeit nicht einschränken.

Produktion und Anbietervielfalt müssen am Standort Deutschland erhalten werden. Wir brauchen verlässliche nationale Rahmenbedingungen, die es der Industrie möglich machen, von ausländischen Lieferanten unabhängiger zu operieren. Nur so können langfristig Liefersicherheit und Arzneimittelsicherheit auf unserem hohen Niveau bestehen.

Innovationen gedeihen, wo Chancen ergriffen werden können. Wir fordern in Deutschland das Ende einer Blockadepolitik, die mit Zwangsmaßnahmen wie dem Preismoratorium oder Instrumenten wie Rabattverträgen das Wachstum im eigenen Land torpediert und medizinischen Fortschritt „Made in Europe“ mit ungerechten Bewertungsregularien ausbremst. Innovationen müssen endlich wieder als das gesehen werden, was sie sind: Investitionen in die Gesundheitsversorgung der Menschen. Sie gehören gefördert.

In der Pharmazeutischen Industrie findet sich ein enormes Wissen. Hoch qualifizierte Experten stellen Arzneimittel her, die jeden Tag Leben retten und Krankheiten heilen können; sie treiben die Forschung voran und vermitteln neues Wissen. Die Menschen sind das größte Kapital der Pharmaindustrie; dennoch wird die Branche in der Politik oft nur im Kontext von Kosten im Gesundheitswesen diskutiert. Wir fordern, dass der besondere Wert von Arbeit und Wirtschaft in der Gesundheits- und Zukunftsbranche hervorgehoben und Deutschlands wissensbasierter Wettbewerbsvorteil ausgebaut wird.

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen umfasst viel mehr als die Implementierung der elektronischen Gesundheitskarte. In der Digitalisierung liegen immense Chancen. Zur bestmöglichen Nutzung müssen Wissensmanagement gebündelt, strategische Allianzen geknüpft und Kommunikationsbeziehungen ausgebaut werden. Wir fordern eine vorausschauende Digitalisierungsstrategie, in der die Pharmazeutische Industrie einen aktiven Part übernimmt.