Das hat ein umfangreiches Rechtsgutachten ‚Zehn Jahre Arzneimittel-Rabattverträge‘ bereits im März 2019 nachgewiesen. Verantwortlich dafür sind politisch hausgemachte Rahmenbedingungen, bei denen immer weniger Anbieter auf noch weniger Wirkstoffhersteller zurückgreifen müssen, weil die großen Kassen durch ihre Marktmacht den Preis beeinflussen. Der ohnehin starke globale Kostendruck durch zunehmende und kostenintensive regulatorische Auflagen sowie deutlich gestiegene Rohstoff, Energie- und Personalkosten wird durch ausufernde und zunehmend exklusive Rabattverträge der Krankenkassen noch zusätzlich verstärkt. Steigende Anforderungen und gedeckelte oder sinkende Erträge führen dann dazu, dass viele Anbieter nicht mehr auskömmlich wirtschaften können. Im Ergebnis sinkt die Vielfalt und Zahl der Hersteller, welche im Falle von Lieferengpässen die fehlenden Kapazitäten ausgleichen könnten. Dies ist objektiv messbar und auch marktwirtschaftlich logisch“, so Dr. Joachimsen. „Ich glaube nicht, dass wir über kurz oder lang darum herumkommen, die Rabattverträge umzugestalten und das Risiko von Lieferausfällen auf verschiedene Schultern zu verteilen. Das wissen auch viele Gesundheits- und Wirtschaftspolitiker in Berlin. Verschärfte Melde- oder Lagerpflichten sind gut gemeint, verhindern aber leider keinen Lieferengpass. Viel wichtiger, weil nachhaltiger, ist es, die Anbietervielfalt zu stärken und Produktion in Europa zu fördern. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Arzneimittelversorgung gefährdet ist, wenn man aufgrund einer extremen Marktverengung nicht auf andere Anbieter ausweichen kann. Davon können nicht nur Hersteller sondern auch Apotheker ein Lied singen.“ Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) vertritt das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Über 270 Unternehmen haben sich im BPI zusammengeschlossen. Kontakt: Andreas Aumann (Pressesprecher), Tel. 030 27909-123, aaumann@bpi.de
