Mpox – Zahlen und Fakten zum neuen Ausbruch
Am 14. August 2024 rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgrund der steigenden Mpox-Fälle in Afrika eine gesundheitliche Notlage von internationaler Reichweite aus. Trotz eines ersten Falles in Schweden, sieht das Robert Koch-Institut (RKI) derzeit keine erhöhte Gefahr für Deutschland. Auch WHO Europa-Direktor Dr. Hans Kluge betonte, dass Mpox nicht das neue Covid sei.
Bei Mpox der Gattung Orthopoxviren (Orthopox variolae) handelt es sich um ein Virus, welches mit dem klassischen Pockenvirus verwandt ist. Früher wurden Mpox als Affenpocken (engl. Monkeypox) bezeichnet. In einer Mitteilung vom 28. November 2022 empfahl die WHO die Bezeichnung in „Mpox“ zu ändern, da die Bezeichnung Affenpocken/Monkeypox als rassistisch und stigmatisierend wahrgenommen werden könnte.
Zahlen zu Mpox
Aktuell kursiert vor allem das Mpox-Virus der Klade Ib. Die Klade I wird als wahrscheinlich virulenter und mit einer höheren Mortalitätsrate assoziiert, im Vergleich zu der seit 2022 kursierenden Variante Klade II. Die ersten Fälle der neuen Variante wurden in der Demokratischen Republik Kongo registriert. Mittlerweile wurden in mindestens 13 weiteren afrikanischen Ländern Infektionen gemeldet. Der erste Fall außerhalb Afrikas trat in Schweden auf. Ein weiterer Fall wurde nun auch in Thailand gemeldet.
Abbildung: BPI e.V. basierend auf Weltkarte Grenzen: StepMap - Weltkarte Grenzen - Landkarte für Welt
Weltweit wurden seit Beginn des Jahres 15.664 Klade I-Infektionen gemeldet. Laut UNICEF sind davon 56 Prozent der Fälle auf Kinder im Alter von unter 15 Jahren zurückzuführen. Allein im Kongo sind seit Jahresbeginn 548 Menschen, wovon 463 Kinder sein sollen, an Mpox verstorben. Die Dunkelziffer sowohl der Infektions- als auch der Todesfälle wird weitaus höher geschätzt.
Abbildung: BPI e.V. basierend auf Foto ©Nigeria Centre for Disease Control. WHO: Monkeypox (who.int)
Fakten zu Mpox
Bei Mpox handelt es sich um eine Zoonose, dies bedeutet, dass das Virus vom Tier auf den Menschen übertragen wird. Der Name suggeriert, dass das Virus hauptsächlich vom Affen auf den Menschen überspringt, jedoch gilt der Affe als Fehl- bzw. Zwischenwirt. Seinen Ursprung hat das Virus in Nagetieren. Durch engen oder intimen Kontakt oder Tröpfchen-Infektion kann das Virus auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Auch durch den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder dem Verzehr von nicht vollständig gegartem Fleisch kann eine Infektion erfolgen. Auch Schwangere können das Virus an ihren Fötus übergeben. Die Inkubationszeit beträgt vier bis 21 Tage.
Klassischerweise entwickeln infizierte Personen einen Hautausschlag, der dem der Pocken ähnelt. Meistens wird die Erkrankung von allgemeinen Krankheitssymptomen, wie Fieber, geschwollene Lymphknoten am Hals- und/oder Leistenbereich, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Erschöpfung und Müdigkeit oder respiratorischen Symptomen, begleitet. DDie Symptome können zwei bis drei Wochen andauern und sind in der Regel selbstlimitierend. Der Heilungsprozess kann durch die Einnahme von Medikamenten gegen das Fieber oder die Schmerzen unterstützt werden. Vor allem bei Kindern verläuft die Infektion häufig schwer bis tödlich. Aktuell sind in Deutschland keine besonderen Schutzmaßnahmen notwendig. Gehört man zu einer Risikogruppe, empfiehlt das RKI eine Impfung gegen Pocken, die auch gegen Mpox wirksam ist. Der Impfstoff ist für Personen ab 18 Jahren als (Post)expositionsprophylaxe in der EU/USA unter dem Namen Imvanex/Jynneos (Modified Vaccina Ankara, Bavarian Nordic A/S [MVA-BN]) zugelassen. Deutschland hat aktuell ca. 120.000 Impfstoffdosen auf Lager.
WHO-Europa-Direktor Dr. Hans Kluge betonte, dass Mpox nicht das neue Covid sei: „Wir wissen, wie wir Mpox bekämpfen können, und kennen – in der Europäischen Region – die Maßnahmen, die zur Eliminierung ihrer Übertragung insgesamt notwendig sind“.
(Stand: August 2024)
FAQ
Mpox wird vom gleichnamigen Mpox-Virus verursacht. Das Virus gehört zur Gattung der Orthopoxviren (Orthopox variolae) und ist mit dem klassischen Pockenvirus verwandt. Beim aktuellen Ausbruch – seit Beginn des Jahres 2024 – verbreiten sich Mpox-Viren der weniger erforschten Variante der Klade I.
Früher wurden Mpox als Affenpocken bezeichnet. Doch die WHO hat in einer Mitteilung vom 28. November 2022 empfohlen, die englische Bezeichnung "Monkeypox" (auf Deutsch: Affenpocken) in "Mpox" zu ändern, da die Bezeichnung Affenpoken als rassistisch und stigmatisierend wahrgenommen werden kann.
Bei Mpox handelt es sich um eine Zoonose. Dies bedeutet, dass das Virus vom Tier auf den Menschen übertragen wird. Der Name suggeriert, dass das Virus hauptsächlich vom Affen auf den Menschen überspringt, jedoch gilt der Affe als Fehl- bzw. Zwischenwirt. Seinen Ursprung hat das Virus in Nagetieren.
Durch engen körperlichen Kontakt oder aber auch über Tröpfchen kann das Virus auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Auch durch den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder dem Verzehr von nicht vollständig gegartem (Affen)fleisch kann eine Infektion erfolgen. Auch Schwangere können das Virus an ihren Fötus übergeben.
Die Inkubationszeit beträgt vier bis 21 Tage.
Da das Virus mit dem klassischen Pockenvirus verwandt ist, sind auch die Symptome der Erkrankung ähnlich. Klassischerweise verursacht eine Mpox-Infektion einen Hautausschlag, der dem der Pocken ähnelt.
Meistens wird die Erkrankung von allgemeinen Krankheitssymptomen begleitet:
- Fieber
- geschwollene Lymphknoten im Hals- und Leistenbereich
- Kopfschmerzen
- Muskel- und Rückenschmerzen
- Erschöpfung und Müdigkeit
- Respiratorische Symptome
Die Symptome halten zwei bis drei Wochen an und sind in der Regel selbstlimitierend. Unterstützend können Medikamente gegen Fieber oder Schmerzen eingenommen werden. Vor allem Kindern leiden häufig an einem schweren Krankheitsverlauf, der häufig tödlich endet.
Aktuell sind in Deutschland keine besonderen Schutzmaßnahmen zu treffen. Risikogruppen empfiehlt das RKI eine Impfung gegen Pocken mit dem seit 2013 in der EU zugelassenen Impfstoff Imavex® der Firma Bavarian Nordic A/S. Bei dem Impfstoff handelt es sich um einen Lebendimpfstoff der den nicht vermehrungsfähigen modifizierten Vaccina Ankara Virus enthält und mit dem Pockenvirus (Orthopox variolae) verwandt ist. Diese Impfung erhielt aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Mpox bereits im Jahr 2022 eine Indikationserweiterung und ist für Personen ab 18 Jahren zugelassen. Eine Indikationserweiterung für Personen ab 12 Jahren wird derzeit angestrebt. Erste Zulassungsstudien für Kinder ab zwei Jahren sind in Vorbereitung. Aktuell besitzt Deutschland ca. 120.000 Impfdosen, wovon 100.000 Dosen nach Afrika gespendet werden sollen – dahin wo sie am meisten benötigt werden.
- WHO recommends new name for monkeypox disease
- WHO Director-General declares mpox outbreak a public health emergency of international concern
- Mpox-Virus: Alle Infos zum Mpox-Ausbruch | UNICEF
- RKI - RKI-Ratgeber - Mpox
- Mpox-Virus: Neue Pandemie? (transkript.de)
- Prioritization Pathogens V6_02 (who.int)
- Schweden meldet ersten Fall außerhalb Afrikas (pharmazeutische-zeitung.de)
- Thailand Confirms First Case of New, Deadlier Mpox Strain, Clade 1b - The New York Times (nytimes.com)
- RKI - Impfungen A - Z - Schutzimpfung gegen Mpox: Häufig gestellte Fragen und Antworten
- Homepage - Imvanex - Paul-Ehrlich-Institut (pei.de)
- Homepage - Der CHMP empfiehlt die Indikationserweiterung von Imvanex - Paul-Ehrlich-Institut (pei.de)
- Mpox: Deutschland hat knapp 120.000 Mpox-Impfdosen vorrätig | ZEIT ONLINE
Auf den folgenden Seiten finden sie weitere Informationen zu Mpox:
Robert-Koch-Institut (RKI)
- Mpox in Deutschland
- Mpox RKI-Ratgeber
- Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Mpox
- Schutzimpfung gegen Mpox: Häufig gestellte Fragen und Antworten