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BPI-Symposium zu Biosimilars

Keine automatische Substitution für Biopharmazeutika in der Apotheke. Die Therapiefreiheit des Arztes muss gewahrt bleiben. Klare Bekenntnisse beim BPI-Symposium am Rande der achten Deutschen Biotech-Tage.

90 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Behörden sowie Bundes- und Landesverwaltung kamen zu einem vom BPI und vfa-bio im April 2017 organisierten Symposium im Rahmen der Deutschen Biotechnologietage in Hannover. Das jährliche, zweitägige Branchentreffen gilt als Erfahrungsmarktplatz, auf dem in unterschiedlichsten Foren die Erkenntnisse zwischen allen Akteuren der deutschen Biotechnologieszene ausgetauscht werden.

Der BPI veranstaltete im Rahmen der achten Biotech-Tage ein Symposium zum Thema Biosimilars. Verschiedenste Aspekte und Positionen dazu wurden mit Ärzten, Unternehmern und weiteren Experten der Branche diskutiert. So erläuterten die Gastgeber, Dr. Sabine Sydow (vfa bio) und Dr. Pablo Serrano (BPI) etablierte und bewährte Zulassungsregeln in der EU. Über die Gründe für die unterschiedliche Marktdurchdringung einiger Biosimilars referierte Dr. Dagmar Wald-Eßer (QuintilesIMS). Mit aktuellen Zahlen – Markt, Pipeline, Verordnungsanteile – in Deutschland und Europa unterstrich sie ihre Analysen. Welche unternehmerischen Entscheidungsgründe für ein mittelständisches sowie ein großes Unternehmen eine Rolle beim Einstieg ins Biosimilar-Geschäft spielen, präsentierten Dr. Richard Ammer (Medice GmbH und BPI-Vorstandsmitglied) und Dr. Karl-Heinz Grajer (Amgen GmbH). Dass dabei Aspekte des Produktionsstandortes Deutschland sowie die Bedeutung von Kooperationen innerhalb der verschiedenen Industriesektoren nicht außer Acht zu lassen sind, wurde deutlich. Zuletzt gab die Rheumatologin Dr. Michaela Scholz interessante Einblicke in den Praxisalltag, insbesondere was die Folgen starrer Verordnungsquoten für die ärztliche Therapiefreiheit bedeuten können. In der anschließenden Diskussion war man sich einig, dass es für Biopharmazeutika keine automatische Substitution in der Apotheke geben darf und die Therapiefreiheit des Arztes gewahrt bleiben muss.

Der BPI kümmert sich um die Belange der Unternehmen, die sich der Erforschung und Entwicklung von Biopharmazeutika widmen – seien es Biosimilars oder Erstanmelderprodukte – im BioPharm-Ausschuss. Erst Ende des vergangenen Jahres haben Expertinnen und Experten des Ausschusses das Verbandspositionspapier zu Biosimilars aktualisiert.