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Sichere Impfstoffversorgung scheitert an Spahn

Das Bundesgesundheitsministerium ruft angesichts von Lieferproblemen den Versorgungsmangel bei Impfstoffen aus. Dazu Dr. Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI):

„Statt nun mit einem Notstandsgesetz auf hausgemachte Versorgungsprobleme zu reagieren, müssen die Marktbedingungen endlich so gestaltet werden, dass es zu diesen Problemen gar nicht kommt. So lange es aber selbst bei einem Verbot von Rabattausschreibungen möglich ist, mit vermeintlich cleveren Vertragskonstruktionen eine Situation herzustellen, die der von Rabattverträgen entspricht, ist die Impfstoffversorgung gefährdet. Besonders paradox ist daher die Begründung für den Ausruf des Versorgungsmangels. Als mögliche Ursachen für die aktuellen Lieferengpässe nennt das BMG die Direktverträge zwischen Krankenkassen und Apothekern. Das aktuelle Versorgungsproblem war lange voraussehbar. Spätestens jetzt muss der Minister den Weg verlassen, den er mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSGV) eingeschlagen hat. Wenn der Gesetzgeber die Impfstoffversorgung sicherstellen will, dann müssen die Impfstoffe aller Hersteller zur Verfügung stehen und die pharmazeutischen Unternehmen nicht mit zusätzlichen Zwangsabschlägen belastet werden. Exakt dies hatte der Gesetzgeber erst im vergangenen Jahr mit dem Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AMVSG) geregelt.“ Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) vertritt das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Über 260 Unternehmen haben sich im BPI zusammengeschlossen. Ihre Ansprechpartnerin: Julia Richter, Tel. 030 27909-131, jrichter@bpi.de