Arzneimittelhersteller verarbeiten die einzelnen Bestandteile einer Arzneipflanze zu Tabletten, Kapseln, Dragees oder Säften. „Pflanzliche Arzneimittel bestehen aus einem Gemisch verschiedener Stoffe, der Extrakt bildet den Wirkstoff“, erklärt Dr. Nicole Armbrüster. Ist Myrrhe enthalten, eignen sie sich beispielsweise zur lokalen Behandlung von leichten Haut- und Schleimhautentzündungen. Insbesondere im Mund, Rachenraum oder auch Magen-Darm-Trakt entfalten Arzneimittel mit Myrrhe ihre Wirkung.
Bei der Einnahme von Phytopharmaka sind ebenso wie bei chemisch-definierten Arzneimitteln wichtige Hinweise zu beachten.
Hier die Tipps der Expertin:
- Beachten Sie die Dosierungsangaben und nehmen Sie Phytopharmaka nicht länger als vorgeschrieben ein.
- Achten Sie auf mögliche Nebenwirkungen. Bei der gleichzeitigen Einnahme mit anderen Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten.
- Lesen Sie daher immer aufmerksam die Packungsbeilage. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Von der Arzneipflanze zum Arzneimittel
Bereits im Altertum stellte das Harz eines Myrrhenstrauches beziehungsweise -baumes einen wichtigen Bestandteil von Salböl dar. Auch heutzutage werden Extrakte der Myrrhe für die Herstellung von Arzneimitteln genutzt. „Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen des Gummiharzes gehören alkohollösliche Harze und ein wasserlöslicher Gummianteil aus Kohlenhydraten. Für den angenehmen Geruch sind ätherische Öle verantwortlich“, erklärt Dr. Nicole Armbrüster, Arzneimittelexpertin beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V.
Arzneimittelhersteller erforschen weiter, wie sich einzelne Bestandteile des Myrrhenbaumes darüber hinaus pharmakologisch einsetzen lassen. Das aromatische Gummiharz der Myrrhe verfügt über zahlreiche Substanzen, die für eine pharmakologische Weiterverarbeitung von Interesse sind, zum Beispiel für die Stärkung der Darmbarriere und Linderung von Darmkrämpfen.
Weitere Informationen zum Thema Selbstmedikation finden Sie hier.
HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können keinen Arztbesuch ersetzen.
Hinweis: Die Verwendung des Fotos ist unter der Quellenangabe Shutterstock_NANCY AYUMI KUNIHIRO und in Verbindung mit der Pressemeldung honorarfrei.
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) vertritt das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Über 270 Unternehmen haben sich im BPI zusammengeschlossen.
Kontakt: Andreas Aumann (Pressesprecher), Tel. 030 27909-123, aaumann@bpi.de)